Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.
Leider gibt es aktuell technische Probleme mit unseren Anmeldungen. Wir arbeiten bereits an einer Lösung.
Suche
Close this search box.

Leider gibt es aktuell technische Probleme mit unseren Anmeldungen. Wir arbeiten bereits an einer Lösung.

Leider gibt es aktuell technische Probleme mit unseren Anmeldungen. Wir arbeiten bereits an einer Lösung.

Stellungnahme zu Boykotten gegen israelische Sportler bei den Olympischen Spielen

MAKKABI Deutschland Stellungnahme

Während im Zuge der Fußball-Europameisterschaft 2020 eine hitzige Diskussion um die regenbogenfarbene Beleuchtung der Münchner Allianz-Arena entbrannte, weil die UEFA jegliche politische Statements vom Sport fernhalten wollte, machen uns die Olympischen Spiele in Tokio deutlich, dass dieses Unterfangen schier unmöglich ist. Der Missbrauch der Plattform Sport findet statt – es gilt ihm mit klarer Haltung zu begegnen!

Die Geschichte zeigt, dass Konflikte und Auseinandersetzungen des israelischen Staates, sei es in der Suez-Krise von 1956/57, im Sechs-Tage-Krieg von 1967 oder im wiederaufflammenden Nahost-Konflikt im Mai 2021, massive Auswirkungen auf den Sport hatten und heute noch haben. In Deutschland werden jüdische wie nichtjüdische Makkabi-Sportler:innen unter dem Deckmantel vermeintlicher Kritik an der israelischen Regierungspolitik attackiert, parallel dazu erlebt der israelische Sport Boykotte auf internationaler Ebene häufig in Kampfsportarten. Dabei wiederholte sich für israelische Athlet:innen bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen ein bewährtes Muster:

eine vorgeschobene Verletzung war in der Vergangenheit meist das Mittel der Wahl, immer wieder wird der antisemitische Hintergrund des Boykotts jedoch auch offen ausgedrückt. Dahinter steckt nicht zuletzt auch die in der Vergangenheit ausgebliebene konsequente Reaktion durch den organisierten Sport.

Vor wenigen Tagen verzichtete in Tokio bereits in der ersten Runde der Wettkämpfe im Judo der Algerier Fethi Nourine auf seinen Start, um einer möglichen Begegnung mit dem Israeli Tohar Butbul aus dem Weg zu gehen. Damit boykottierte er wie schon bei der Weltmeisterschaft 2019 nun ein zweites Mal den sportlichen Wettkampf mit Butbul. Für den Verzicht erhält er in den sozialen Netzwerken Zustimmung, wird teils gar als Held gefeiert. Der Sudanese Mohamed Abdalrasool, der damit kampflos in die zweite Runde einzog, verzichtete nun ebenfalls. Nourine und sein Trainer wurden in diesem Fall umgehend vom internationalen Judo-Verband suspendiert. Das NOK Algeriens entzog beiden die Akkreditierung und prüft weitere Sanktionen.

Während einige Sportler:innen aus intrinsischer Motivation heraus israelische Kontrahenten boykottieren, werden andere zum Boykott erpresst bzw. genötigt – teils mit Restriktionen, die auch die Familie im Heimatland betreffen. Letzteres ereilte auch den U21-Nationalspieler Ashkan Dejagah, der 2007 kurz vor der Reise einer DFB-Delegation nach Israel seine Teilnahme abgesagt hatte. Der Vorfall zeigt: das Problem liegt nicht in weiter Ferne, sondern kann jederzeit auch den deutschen Sport erreichen.
In diesem Jahr feiern wir das 100-jährige Jubiläum des Makkabi-Weltverbandes und damit die Tradition einer jüdischen Sportbewegung, die für ein friedliches und faires Miteinander der Kulturen und Nationen wirbt. Wir prangern die unsportlichen Gesten und Vorkommnisse in Tokio entschieden an und appellieren an unsere Partner im Sport um das Setzen eines klaren Zeichens der Solidarität.

Jede:r Athlet:in träumt von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen. Die Spiele setzen jedoch auf Teilnehmer:innen, die den Olympischen Eid ernst nehmen und für die Werte von Freundschaft, Völkerverständigung und Fair Play einstehen. Wir fordern die Athlet:innen auf, sportliche Konkurrenz trotz gegenteiliger politischer Überzeugung nicht in Feindschaft ausarten zu lassen! Die Ankündigungen des IOC und der beteiligten Fachverbände lassen auf eine entschiedene und wirksame Reaktion hoffen; im schnelllebigen Sport müssen wir jedoch alle gemeinsam dafür Sorge tragen, dass
den Worten auch nachhaltige Taten folgen.

Stellungnahme herunterladen

Dir hat dieser Beitrag gefallen?
Dann teile ihn mit deinen Freunden!

Facebook
Email
WhatsApp
Telegram