Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.
Leider gibt es aktuell technische Probleme mit unseren Anmeldungen. Wir arbeiten bereits an einer Lösung.
Suche
Close this search box.

Leider gibt es aktuell technische Probleme mit unseren Anmeldungen. Wir arbeiten bereits an einer Lösung.

Leider gibt es aktuell technische Probleme mit unseren Anmeldungen. Wir arbeiten bereits an einer Lösung.

Stellungnahme zur Causa “Trikotwerbung Cura”

MAKKABI Deutschland News

Stellungnahme:
NOFV-Entscheidung in der Causa „Tragen der Trikotwerbung CURA“

Am 26.07.2021 stellte der Viertligist Tennis Borussia Berlin e.V. (TeBe) beim Nordostdeutschen Fußballverband e.V. (NOFV) einen Antrag zur Genehmigung eines Sondertrikots, auf dem Trikotwerbung für CURA geführt werden sollte. CURA ist ein Fonds der Amadeu Antonio Stiftung zur finanziellen Unterstützung von Menschen, die von diskriminierenden und menschenverachtenden Angriffen betroffen waren. Die Stiftung engagiert sich gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus und unterstützt verschiedene zivilgesellschaftliche Projekte und Initiativen.
Nach einer kurzen Prüfdauer entschied der NOFV am 31.07.2021 der Anfrage eine Absage zu erteilen. In der Begründung wird angeführt, dass laut Spielordnung unter §25 Ziffer 8 „Werbung für politische Gruppierungen und mit politischen Aussagen […] nicht genehmigt“ werden. Laut dieser Anordnung hätte der Verband, dem u.a. der Fußballverband Sachsen-Anhalt, der Berliner Fußball-Verband oder der Sächsische Fußball-Verband untergeordnet sind, allerdings bereits in der Vergangenheit diverse Sondertrikots nicht genehmigen dürfen:
  • Der FSV Zwickau und der Hallesche FC trugen in der Partie am 12.10.2020 in Gedenken an den Terroranschlag von Halle ein Sondertrikot mit der Aufschrift „NIE WIEDER – GEMEINSAM – GEGEN DAS VERGESSEN“. !Nie Wieder ist ein Zusammenschluss von Institutionen, Fußballfans, Privatpersonen u.a., die sich in der Erinnerungsarbeit gegen das Vergessen der Gräueltaten der Nationalsozialisten engagieren und u.a. Informations- und Diskussionsveranstaltungen organisieren, um eine Gegenwehr zu rechtsextremen Kräften in der Gesellschaft zu bilden. Allein dieses Beispiel zeigt, dass eine politische Botschaft mittels Trikotaufschrift gesendet werden durfte.
  • Der FC Internationale Berlin darf seit 1994 auf den Trikots die Aufschrift ,,No Racism” führen.
  • Die Freigabe des Verbandes für das Tragen von Aufwärm-Shirts, auf denen die Namen von Todesopfern von rechter Gewalt seit 1990 in Berlin aufgedruckt sind, könnten nach dieser Auslegung ebenfalls als ein politisches Statement aufgefasst werden. Warum wurde TeBe diese Botschaft gebilligt?
Diese Auflistung zeigt eine inkonsequente Umsetzung der Spielordnung des NOFV und eine beliebige Einordnung, welche Inhalte “politisch” seien. Noch verheerender als die wenig überzeugende Bezugnahme auf die Spielordnung ist jedoch die Argumentation des Verbandes, dass sich „eine bestimmte Gruppe von der Werbung provoziert fühlen könne.” Es ist ein klarer Fall von Täter-Opfer-Umkehr, wenn ein Sportverband die vermeintliche Provokation Rechter höher gewichtet als das Engagement für Betroffene von Diskriminierung. Tief blicken lässt zudem die Unterstellung, die Stiftung kümmere sich um eine exklusive Gruppe und betreibe ,,gruppenbezogene Menschenfreundlichkeiten” – ein schon fast grotesker Versuch der Ablenkung von bestehenden Missständen im organisierten Sport.
Als Sportverband mit besonderen Aufgaben möchten wir unseren Freund:innen von TeBe und der Amadeu Antonio Stiftung unsere uneingeschränkte Solidarität aussprechen: Das Engagement gegen Rechtsextremismus ist keine “politische” Äußerung, sondern ein Grundpfeiler unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Niemand mit einem funktionierenden moralischen Kompass sollte sich davon ernsthaft “provoziert” fühlen.

Dir hat dieser Beitrag gefallen?
Dann teile ihn mit deinen Freunden!

Facebook
Email
WhatsApp
Telegram