Das Jahr 2024 war eines der herausforderndsten der letzten Jahrzehnte für MAKKABI Deutschland. Der Zivilisationsbruch des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 markierte eine Zäsur. Inmitten von Unsicherheit und Schmerz blieb unsere Gemeinschaft jedoch standhaft. Während wir sportliche Erfolge bspw. bei den European Maccabi Youth Games feierten, richteten wir zugleich unseren Fokus auf gesellschaftliche Verantwortung und die klare Forderung nach der Freilassung der Geiseln #BringThemHome. Trotz des Krisenmodus gelang es, den Sportbetrieb und die Bildungsprojekte erfolgreich umzusetzen.
Dieses Jahr zeigte deutlicher denn je, wie wichtig Solidarität und Zusammenhalt sind. Trotz aller Widrigkeiten wuchs die MAKKABI-Familie auf über 8000 Mitglieder an – ein Zeichen für die Beständigkeit und Bedeutung jüdischen Lebens in Deutschland, selbst in herausfordernden Zeiten.
Winter: Ein starker Start ins Jahr
Das Jahr begann mit der traditionellen Wintersport Week im Januar, bei der über 100 Teilnehmer*innen in der winterlichen Bergwelt zusammenkamen, um sportlich aktiv zu sein und den Zusammenhalt der Gemeinschaft zu stärken. Trotz der schwierigen Zeit gelang es uns, mit dieser Veranstaltung einen Raum für Austausch und Motivation zu schaffen.
Zugleich starteten wir 2024 mit einer intensiven Auseinandersetzung mit den antisemitischen Folgen des Nahostkonflikts. Zusammen mit dem Präventionsprojekt ZUSAMMEN1 organisierten wir Workshops und Veranstaltungen, die sich gezielt mit Antisemitismus im Sport und in der Gesellschaft befassten. Unser Ziel war es, durch Dialog und Bildung langfristige Veränderungen zu bewirken.
Frühling: Zuwachs für die MAKKABI Familie und gesellschaftlicher Dialog
Im Frühling 2024 wuchs MAKKABI Deutschland weiter: Mit der Aufnahme des TuS Maccabi Mönchengladbach-Viersen und der Gründung von MAKKABI Saarland setzten wir ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Diese Entwicklungen unterstreichen unsere Mission, jüdisches Leben und Sport in allen Regionen Deutschlands zu stärken.
Höhepunkte des Frühlings waren die Teilnahme an der Sportministerkonferenz, bei der unser Präsident Alon Meyer die Bedeutung von Sport als verbindendes Element in der Gesellschaft betonte, sowie die großen interkulturellen Workshops von ZUSAMMEN1. Diese richteten sich an Vereine und Schulen und trugen aktiv zum Abbau von Vorurteilen bei.
Sommer: Sportliche Höhepunkte und Gemeinschaft
Der Sommer stand im Zeichen der European Maccabi Youth Games in London. Die intensive Vorbereitung begann mit einem Junior-Großlehrgang in Köln, gefolgt von einem Precamp in Frankfurt am Main. Dieses umfasste eine große Havdalah-Feier und eine Gedenkzeremonie für das Olympia-Attentat 1972. In London erzielte unser Team herausragende Ergebnisse: 21 Medaillen in sieben Sportarten und unzählige Momente des Zusammenhalts machten die Spiele zu einem unvergesslichen Ereignis.
Im August bot die Sailing Week auf Mallorca eine einzigartige Gelegenheit, Sport mit internationalem Austausch zu verbinden. Diese Veranstaltung zeigte, wie stark Sport Menschen weltweit verbindet und Brücken baut.
Herbst: Erinnerung und Verantwortung
Der Herbst war geprägt von der Erinnerung an die Ereignisse des 7. Oktober 2023 und der Verantwortung, aus diesen Erfahrungen klare Botschaften zu ziehen. Gemeinsam mit Partnerorganisationen setzten wir Kampagnen fort, die auf die Situation der Geiseln in Gaza aufmerksam machten. Die klare Forderung #bringthemhome war dabei ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit.
Der Sukkot-Großlehrgang in Nordrhein-Westfalen brachte über 200 Sportler*innen zusammen und kombinierte intensives Training mit einem gemeinschaftlichen Erleben jüdischer Traditionen. Diese Veranstaltung unterstrich die zentrale Rolle von Sport und Kultur in der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls.
Winter: Weichen für die Zukunft stellen
Im Dezember endete das Jahr mit zwei bedeutenden Ereignissen: der Generalversammlung in Baden-Baden, bei der wichtige strategische Entscheidungen für die Zukunft von MAKKABI Deutschland getroffen wurden, und der Gründung des interfraktionellen Fanclubs Bundestags-Makkabäer am 4. Dezember in Berlin. Dieser Fanclub ist ein starkes Symbol für die Sichtbarkeit jüdischen Lebens und für Vielfalt im deutschen Sport.
Ausblick auf 2025
Nun richten wir den Blick auf 2025, wo die Maccabiah in Israel das zentrale Ereignis darstellen, auf das wir alle hinfiebern. Mit einem historischen Precamp im Olympiastadion Berlin wollen wir ein kraftvolles Symbol für jüdische Identität, Sportgeschichte und den Zusammenhalt unserer Gemeinschaft setzen #MoreThanEver. Gleichzeitig bleibt unser Engagement für Antisemitismusprävention und interkulturellen Dialog weiterhin fundamental.
Ein herzlicher Dank gilt allen Ehrenamtlichen, Athlet*innen, Unterstützer*innen und Partnern, die dieses Jahr trotz aller Herausforderungen zu einem besonderen gemacht haben. Zusammen haben wir gezeigt, dass MAKKABI Chai – MAKKABI lebt. Wir freuen uns auf ein starkes und erfolgreiches Jahr 2025!