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JAHRESRÜCKBLICK 2023

MAKKABI Deutschland News

Jahresbericht 2023 – MAKKABI Deutschland 

Es ist uns eine große Freude, Ihnen unseren Jahresbericht für das Jahr 2023 vorzustellen. MAKKABI Deutschland hat in diesem Jahr seine beeindruckende Entwicklung fortsetzen und beachtliche Erfolge erzielen können. Dieser Bericht gewährt Ihnen einen umfassenden Einblick in unser ereignisreiches Jahr. Mit mittlerweile über 6.500 Mitgliedern und kontinuierlichem Wachstum festigten wir unsere Präsenz im deutschen Sport. 

Sportliche Entwicklung:  

Das Jahr 2023 begann gleich im Januar mit einem Highlight, nämlich den ersten MAKKABI Deutschland WinterGames. Darüber hinaus wurden über das gesamte Jahr insgesamt 23 Lehrgänge in nahezu allen Abteilungen organisiert, um unsere Sportler*innen zu sichten und weiter zu fördern.  Diese umfassten Sportarten wie Tischtennis, Basketball, Golf, Schwimmen, Wasserball, Radsport, Triathlon, Kampfsport, Schach, Bridge, Segeln, Sportschießen, Fußball und einen abteilungs- und altersübergreifenden Großlehrgang, bei dem 14 Abteilungen teilnahmen. 

Darüber hinaus wurden neue Abteilungen und Teams eingeführt, darunter Sportschießen, Fußball U16, Eishockey und rhythmische Sportgymnastik. 

Zudem wurde der Bereich Leistungssport und Leistungsdiagnostik verstärkt, um die sportliche Leistungsfähigkeit zu evaluieren und kontinuierlich zu verbessern.  

Verpflichtung neuer Trainer*innen und Betreuer*innen:  

Wir freuen uns, einige neue ehrenamtliche Trainer*innen und Betreuer*innen gewonnen zu haben, die unsere Teams zu den European Maccabi Youth Games 2024 und zur Maccabiah 2025 führen werden.  

Im Sommer eröffnete sich ein aufregendes Kapitel in unserer Fußballabteilung, als der legendäre Kult-Fußballer Ansgar Brinkmann unser Frankfurter Büro besuchte. Mit großer Begeisterung durften wir verkünden, dass der ehemalige Fußballprofi ab sofort die Rolle des Cheftrainers der deutsch-jüdischen Herren Fußballnationalmannschaft übernimmt. Diese Verpflichtung ist ein großer Gewinn für unseren Verband und stärkt unsere Position im deutschen Fußball. 

MAKKABI Deutschland WinterGames:  

Die MAKKABI Deutschland WinterGames 2023 werden zweifellos in die Geschichtsbücher eingehen. Mit über 400 Teilnehmenden aus 20 Ländern auf fünf Kontinenten, darunter die Ukraine, Israel, die USA und Australien, richtete MAKKABI Deutschland vom 2. bis 9. Januar 2023 die Makkabi-Winterspiele in Ruhpolding, Bayern, aus. Dies war eine bedeutende Premiere, da es sich um die ersten MAKKABI Wintersportwettkämpfe seit 1936 handelte. 

Am Sonntag, dem 8. Januar 2023, endete dieses historische Ereignis mit einer feierlichen Zeremonie und der Ehrung der erfolgreichsten Delegationen. Deutschland führte das Gesamtranking an und gewann insgesamt 14 Goldmedaillen, gefolgt von Israel mit 12 und der Tschechischen Republik mit 13 Goldmedaillen. “Nach 87 Jahren Unterbrechung haben wir einen sporthistorischen Meilenstein gesetzt”, sagt Alfi Goldenberg, Vorsitzender des Organisationskomitees und Initiator der WinterGames. “MAKKABI hat ein kraftvolles Signal für die jüdische Identität und Kultur gesetzt. Wir haben den jüdischen Wintersport wieder in die Mitte Europas gebracht. Die MAKKABI Deutschland WinterGames 2023 legten den Grundstein für weitere Winter-Makkabiot in den kommenden Jahren.” 

Die MAKKABI Deutschland WinterGames 2023 haben nicht nur einen sportgeschichtlichen Meilenstein gesetzt, sondern auch ein positives Signal für den jüdischen Sport sowie für das dynamische jüdische Leben in Deutschland und darüber hinaus. Zuletzt fanden jüdische Winterspiele 1933 in Polen und 1936 in der damaligen Tschechoslowakei statt, bevor sie von den Nationalsozialisten verboten wurden und innerhalb der weltweiten Makkabi-Bewegung in Vergessenheit gerieten. Mit den MAKKABI Deutschland WinterGames 2023 wurde eine Tradition wiederbelebt, die Signalwirkung weit über die Grenzen von Makkabi hinaus entfaltet. 

Die Eröffnungsfeier am 2. Januar war ein beeindruckendes Ereignis, bei dem inspirierende Grußworte von Persönlichkeiten wie Dr. Josef Schuster (Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland), Dr. Charlotte Knobloch (Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern), Mahmut Özdemir (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern und für Heimat), Justus Pfeifer (Erster Bürgermeister der Gemeinde Ruhpolding) und Carmela Shamir (Generalkonsulin des Staates Israel in München) gehalten wurden. MAKKABI Deutschland Präsident Alon Meyer begrüßte die Vertreter aus Sport, Gesellschaft, Politik und Kultur, während MAKKABI Deutschland Vizepräsident Alfi Goldenberg, der treibende Geist hinter den WinterGames, eine emotionale und mitreißende Eröffnungsrede hielt. Unter großem Applaus der Makkabäer*innen und der angereisten Zuschauer*innen aus Nah und Fern liefen die Sportler*innen der zahlreichen Makkabi-Delegationen ein, und im Rahmen dieser spektakulären Feier wurde das Makkabi-Feuer entzündet. 

In den Sportarten Alpin Ski, Skilanglauf, Laser-Biathlon, Snowboard, Eiskunstlauf, Snow-Volleyball und Eisstockschießen traten die Teilnehmenden in einen sportlichen Wettkampf. Besonders herausragend waren die Wettkämpfe im Snow-Volleyball in 2.000 Metern Höhe mit den packenden Finals zwischen Israel und der Ukraine. Doch die WinterGames bedeuteten mehr als nur Sport. Sie ermöglichten Begegnungen von Makkabi-Sportlerinnen und -Sportlern aus der ganzen Welt, und der besondere Makkabi-Spirit war zu jeder Zeit spürbar. 

Ein unvergesslicher Moment für alle Teilnehmenden war zweifellos der große Kabbalat Shabbat, der den Beginn des jüdischen Ruhetags am Freitagabend markierte. Zahlreiche Gäste, darunter auch Nicht-Jüdinnen und -Juden, schlossen sich dieser festlichen Feier an. Musikalisch umrahmt von der A Capella-Band KippaLive aus Israel schuf diese Feier eine ganz besondere Atmosphäre, die bis zur Havdallah, dem Ausgang des Ruhetages am Samstagabend, anhielt. 

Abgesehen von den sportlichen Wettkämpfen boten die WinterGames ein vielfältiges Bildungs- und Rahmenprogramm. Prof. Manfred Lämmer von der Deutschen Sporthochschule Köln und der Holocaust- und Olympiaattentatsüberlebende Prof. Shaul Ladany aus Israel hielten inspirierende Vorträge über die Geschichte und Gegenwart der Makkabi-Bewegung sowie über das Olympia-Attentat von 1972 in München. Dieses Thema wurde auch in einer über die gesamte Woche präsentierten Ausstellung und einem virtual reality-Angebot des Bayerischen Rundfunks aufgegriffen. Die Organisation und Durchführung dieser und weiterer Veranstaltungen erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Juden und dem Bildungsprojekt “Zusammen1”. 

Die WinterGames haben erneut verdeutlicht, wie offen Makkabi ist. An den WinterGames konnten alle Makkabäer*innen teilnehmen, unabhängig von Religion und Herkunft. “Wir sind uns sicher, dass die MAKKABI Deutschland WinterGames 2023 der Start einer langanhaltenden Tradition ist, die ebenso wie die Maccabiah in Israel regelmäßig auf der ganzen Welt ausgetragen werden”, betonte MAKKABI Deutschland. Während der WinterGames kündigte der US-amerikanische Makkabi-Verband bereits an, die nächsten MAKKABI WinterGames in Sun Valley, Idaho, auszurichten. 

Einen Bericht zu den MAKKABI Deutschland WinterGames finden Sie hier: https://makkabi.de/wintergames-2023/  

Sailing Week 2023:  

Die inzwischen dritte Sailing Week in Kroatien war zweifellos ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2023, bei der unsere Mitglieder erneut maritime Abenteuer erlebten. 137 Teilnehmende aus 11 Ländern konnten sich weiterbilden und verschiedene Workshops besuchen. Die nächste Sailing Week 2024 auf Mallorca ist bereits in Planung. 

Sukkot-Großlehrgang 

Anfang Oktober führten wir einen Sukkot-Großlehrgang durch, an dem 260 MAKKABI-Sportler*innen teilnahmen. Dieser abteilungs- und altersübergreifende Lehrgang diente bereits zur Sichtung für die European Maccabi Youth Games 2024 in London sowie die nächste Maccabiah im Jahr 2025 in Israel.  

Neben diversen intensiven Trainingseinheiten bot der Lehrgang viel Jüdischkeit und Gemeinschaft. Gemeinsam feierten wir den Schabbat und die Havdalah in unserer eigenen Sukka und auch hier wurde ein umfassendes Bildungsprogramm geboten.  

Gründung neuer Ortsvereine:  

In diesem Jahr feierten wir die Gründung von Makkabi NRW als Mitglied im Landessportbund NRW. Darüber wurde Makkabi Leichlingen gegründet, der seine Mitgliedschaft bei MAKKABI Deutschland bereits beantragt hat. Weitere Vereine befinden sich in Gründung bzw. Neuaufstellung.  

TuS Makkabi Berlin / Pokalfinale:  

Im Juni gewann der Fußball-Regionalligist TuS Makkabi Berlin überraschend, aber wohl verdient das Pokalfinale gegen Sparta Lichtenberg und erlangte dadurch bundesweite Bekanntheit. Damit einhergehend war der Einzug in den DFB-Pokal, ein bisher nie dagewesener Erfolg in der Makkabi-Geschichte. Gegen Erstrundengegner VfL Wolfsburg hatten die Berliner keine Chancen, was diese großartige Leistung jedoch in keinster Weise schmälert. 

Teilnahme an Jewrovison:  

Im Mai beteiligten wir uns aktiv am diesjährigen Jewrovision, der in der Stadt des Letztjahressiegers in Frankfurt stattfand. Mit einem eigenen Stand und umfangreichen Informationsmaterial konnte diese Gelegenheit genutzt werden, um unser Netzwerk weiter auszubauen. Auch unser Zusammen1-Projekt hat im Rahmen der Jewrovision zwei Empowerment-Workshops zum Thema Antisemitismus gegeben und den Teilnehmenden wertvolle Unterstützungsangebote und Handlungsstrategien aufgezeigt. 

Sportpolitik und Kooperationen:  

Dank unserer starken Vernetzung in der Sportpolitik und der engen Zusammenarbeit mit Sportverbänden, darunter die Deutsche Fußballiga (DFL), der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sowie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), konnten wir unsere Position als Verband mit besonderen Aufgaben weiter festigen und unser Portfolio sowohl sportlich, als auch im Bildungsbereich weiter ausbauen. Die Rolle von MAKKABI Deutschland hat sich auf den verschiedenen Ebenen spürbar gefestigt, was den Bedarf einer jüdischen Stimme im Sport aber auch an Expertise in Sachen Antisemitismus und Ausgrenzung auf und neben den Sportplätzen deutlich macht.  

Jüdische Kultur, Gedenken und Kooperationen:  

Wie auch in den Vorjahren haben wir uns mit verschiedenen Aktivitäten und bei Veranstaltungen im Bereich der jüdischen Kultur und des Gedenkens engagiert. Dazu gehörten u. a. gemeinsame Stellungnahmen, z. B. mit der “Werteinitiative. Jüdisch-deutsche Positionen” in Sachen Roger Waters, das Gedenken an die Opfer des Olympiaattentats von 1972 sowie Aktionen im Zusammenhang mit Jom Kippur und anderen jüdischen Festen. Natürlich arbeiten wir seit den Massakern des 07. Oktober 2023 Hand in Hand mit den jüdischen Gemeinden und Institutionen, um der Stimme der starken jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und weltweit noch mehr Verhör zu verschaffen. 

MAKKABI Deutschland Jugend 

Auch in diesem Jahr zeigte die MAKKABI Deutschland Jugend (MDJ) bei eigenen und externen Events starke Präsenz und konnte so die Arbeit des Verbandes, aber auch themenspezifische Aspekte vorstellen und dem jüdischen Nachwuchs die Tür zu unserem Verband öffnen. 

Bei den MAKKABI Deutschland WinterGames 2023 engagierte sich die MDJ unter Anleitung und Beratung unseres Z1-Teams intensiv im Rahmen des Bildungsprogramms.  

Im Juni nahm die MDJ am Jugendkongress “Die Zukunft gehört uns” teil, welcher vom Zentralrat der Juden und der ZWST organisiert wurde.  

Im Sommer spielte die MDJ eine wesentliche Rolle bei der Organisation des Vernetzungstreffens des Juniorteams im Rahmen der Special Olympic World Games 2023 in Berlin.  

Ein Höhepunkt für die Jugendlichen war zweifellos die Teilnahme am dsj-Hauptausschuss in Würzburg am 21. Oktober 2023, bei dem Keren Vogler, Mitglied des Präsidiums für die Jugend, die Interessen von MAKKABI Deutschland vertrat. 

Die Veranstaltungen ermöglichen eine enge Vernetzung mit Sportvertreter*innenn aus ganz Deutschland und bieten Gelegenheit zur Diskussion aktueller sportpolitischer Themen, darunter insbesondere das Thema “Safe Sport”.  

Nach der Gründung der MDJ in 2019 wurde im Rahmen des Sukkot-Großlehrgangs ein neuer Jugendvorstand gewählt. Mit vielen neuen engagierten gesichert wird sich dieser künftig aktiv für die Belange der Jugendlichen einsetzen. 

Engagement gegen Antisemitismus und für Israel:  

Besonders seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben wir unsere Bündnisse gegen Antisemitismus und für Israel weiter verstärkt. Aufgrund der massiven Kundgebungen, Proteste und Ausschreitungen auch hierzulande waren von Anfang an auch Auswirkungen im Sport zu befürchten, was ein immenses Pensum an Presseanfragen mit sich brachte.  

Darüber hinaus wurden wir nach Stellungnahmen zu antisemitischen Postings mehrerer Profisportler befragt und von vielen Verantwortlichen um Beratung gebeten, die dank der Expertise unseres Z1-Teams unmittelbar sichergestellt werden konnte.  

Auch über die deutschen Grenzen hinaus arbeitet das weltweite Makkabi-Netzwerk eng zusammen, um insbesondere Maccabi World Union und unsere Freund*innen in Israel bestmöglich zu unterstützen. 

Zusammen1 – Das Bildungs- und Präventionsprojekt von MAKKABI Deutschland 

Das gesamtgesellschaftliche Problem antisemitischer Grundhaltungen offenbart sich insbesondere im „Brennglas Sport“ immer wieder in verbaler, visueller oder physischer Diskriminierung. Vor allem im Kontext des Fußballs werden diskriminierende Verhaltensweisen teils widerspruchslos geduldet, gar nicht erst erkannt oder nicht an die vorhandenen Meldestellen übermittelt. Diesen nicht länger hinnehmbaren Zustand adressiert das Modellprojekt Zusammen1 – Für das, was uns verbindet unter der Trägerschaft von MAKKABI Deutschland in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, welches im Rahmen der Bundesinitiative Demokratie Leben! des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) gefördert wird. Zusammen1 ist stabil eingebettet in die Arbeit der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland. Hervorzuheben ist insbesondere die enge Zusammenarbeit mit der fachlichen Leitung des Projekts, Sabena Donath, wodurch die Übersetzung jüdischer Perspektiven und Positionen in niedrigschwellige Bildungsformate sichergestellt wird. 

Das Projekt Zusammen1 reagiert auf das komplexe Problemfeld Antisemitismus im Fußball mit einem multiperspektivischen Ansatz und setzt dabei auf die drei Projektsäulen Verstehen, Vermitteln und Verändern. Dabei macht sich Zusammen1 den Sport als Erfahrungsfeld zunutze, in dem insbesondere Jugendliche eine positive Selbst- und Gruppenbestätigung erfahren können. 

Die Projektsäule Verstehen hat sich zum Ziel gesetzt, das Dunkelfeld Antisemitismus im Sport mit empirischen Bedarfsanalysen zu erhellen. Die Zusammen1-Studie Zwischen Akzeptanz und Anfeindung mit Mitgliedern von Makkabi-Ortsvereinen in ganz Deutschland und der Tagungsband Strafraum. Die (Un-) Sichtbarkeit von Antisemitismus im Fußball leisten erste Beiträge, die Forschungslücke im Bereich Antisemitismus im Sport zu schließen. 

Die Projektsäule Vermitteln überführt die sozialwissenschaftlichen Befunde in ein innovatives pädagogisches Angebotsportfolio zur Realisierung von Präventionsmaßnahmen für vielschichtige Zielgruppen im organisierten Sport. Hierbei liegt ein besonderer Fokus darauf, neue Ansätze so nah wie möglich an den Lebensrealitäten aller Akteur*innen des organisierten Sports zu entwickeln, was u.a. bedeutet, sich die Freude an der Bewegung und am Spiel zunutze zu machen. Bei Zusammen1 geschieht dies zum Beispiel in Form eines eigens entwickelten pädagogischen Trainingskonzepts, welches klassische Fußballübungen mit Methoden der politischen Bildung kombiniert. Dieses sportspezifische Vermittlungsformat ist nicht auf Antisemitismus beschränkt, sondern wird auch auf weitere Phänomene Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ausgeweitet, wodurch auf spezifische Bedarfe und Gruppenkonstellationen reagiert werden kann. 

Meilensteine des Projekts in 2023: 

  • Veröffentlichung des Lehrvideos Schiedsrichter gegen Diskriminierung in Kooperation mit dem DFB 
  • Workshops in Nachwuchsleistungszentre, u.a. FSV Mainz 05, 1899 Hoffenheim, 1. FC Köln 
  • Mitarbeit bei der Erstellung von Menschenrechts-Policies für die UEFA Euro 2024 und den Deutschen Olympischen Sportbund 
  • Veröffentlichung des Zusammen1-Wegweiser Antisemitismus 
  • Veröffentlichung eines Leitfadens für Lehrkräfte zur Förderung des antisemitismuskritischen Lernens und zur Vermittlung jüdischer Lebenswelten in Unterrichtseinheiten 

Die Projektsäule Verändern adressiert das Problem des Underreportings von Diskriminierungen im organisierten Sport. In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) und dem Zentralrat der Juden in Deutschland wurde ein nächster Meilenstein erreicht und der Meldebutton für antisemitische Vorfälle im Sport eingeführt. Die extrem hohe Resonanz auf Verbands- und Vereinsebene sowie die mediale Aufmerksamkeit unterstreichen die Notwendigkeit, aber auch das Interesse an einer Implementierung dieses Tools. 

Im Jahr 2023 wurden unsere Bemühungen mit dem 3. Platz des Julius Hirsch Preises und dem ELNET Award in der Kategorie Gesellschaft gewürdigt. Wir sind motiviert und zuversichtlich, unsere Arbeit fortzusetzen und freuen uns auf die kommenden Herausforderungen im Kampf gegen Antisemitismus im Sport. 

Mehr Informationen zu unserem Präventionsprojekt “Zusammen1” finden Sie unter: https://zusammen1.de/ 

Mini-Maccabiah  – Ein Integratives Sportprojekt von MAKKABI Deutschland 

Inspiriert von den alle vier Jahre in Israel stattfindenden “Maccabiah”-Spielen, die mit über 11.000 Athlet*innen die drittgrößte Sportveranstaltung weltweit ist, führte MAKKABI Deutschland das bundesweite Sportprojekt “Mini-Maccabiah” an weiterführenden Schulen, in Sportvereinen und Jugendorganisationen ein. Diese sportlichen Wettbewerbe legen besonderen Wert auf Teamgeist und Zusammenarbeit und integrieren Bildungsaspekte, um das Bewusstsein für jüdisches Leben, Israel und den Kampf gegen Antisemitismus zu stärken. 

Es geht um mehr als “nur” den Sport. Das heutige jüdische Leben und die weltweite MAKKABI-Bewegung stehen im Mittelpunkt, da vielen Menschen die Existenz dieser Gemeinschaften und ihre Ziele weitgehend unbekannt und Vorurteile weit verbreitet sind. Daher ist die Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Problem des Antisemitismus und anderer Formen der Diskriminierung von großer Bedeutung. Unsere Makkabi-Ortsvereine heißen alle Menschen willkommen, unabhängig von deren Herkunft, Glauben oder sexuellen Orientierung.  

Das Projekt ist Teil der „Move for Health“-Kampagne der Deutschen Sportjugend und ist fachlich eng mit dem Bildungs- und Präventionsprojekt „Zusammen1“ verbunden. Im laufenden Jahr wurden rund 30 Maßnahmen durchgeführt und damit mehr als 800 Schüler*innen deutschlandweit erreicht. Die „Mini-Maccabiah“ auf dem Vereinsgelände des VFL Bochum, bei der etwa 150 Schüler*innen gleichzeitig teilnahmen kann hierbei als Highlight hervorgehoben werden. Die Teilnehmenden absolvieren bis zu sechs verschiedenen Disziplinen, darunter in Israel beliebte Sportarten wie “Matkot” und “Krav Maga”. Gleichzeitig lösen die Teilnehmenden verschiedene Gruppenaufgaben, Rätsel, diskutieren gesellschaftspolitische Fragen auf einem Meinungsbarometer und erweitern ihr Wissen über die Vielfalt jüdischen Lebens in Quizformaten. Die “Mini-Maccabiah” schafft also eine sportliche Plattform, um gleichzeitig Vorurteile abzubauen und das Bewusstsein für jüdisches Leben und den Kampf gegen Diskriminierung zu fördern.  

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter: https://makkabi.de/mini-maccabiah/  

Fazit:  

Unsere Arbeit bei MAKKABI Deutschland ist geprägt von Leidenschaft, Engagement und einem klaren Bekenntnis zu Sport, Gemeinschaft und Solidarität. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Mitgliedern, Partner*innen und Freund*innen für ihre anhaltende Hingabe und Unterstützung. Ihr Engagement ermöglicht es uns, unsere Ziele zu erreichen und unsere Gemeinschaft weiter zu stärken. 

Dieser ausführlichere Bericht vermittelt einen umfassenden Eindruck von den Höhepunkten und Errungenschaften von, aber auch den Herausforderungen für MAKKABI Deutschland im Jahr 2023.  

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