Das Jahr 5785 steht vor der Tür, und Rosh Ha’schana, das jüdische Neujahrsfest, bietet uns eine Gelegenheit zur Besinnung, zum Gebet und zur Erneuerung. Erfahrt in diesem Beitrag, wie das Team und Präsidium von MAKKABI Deutschland auf das vergangene Jahr zurückblickt, reflektiert und einen Ausblick auf die Zukunft gibt.
Der 7. Oktober und seine Folgen
In der jüdischen Religionsphilosophie liegen Glück und Leid nah beieinander. In den letzten Monaten haben wir viel Leid gesehen, denn der 7. Oktober 2023 hat alles verändert – weltweit.
Seit diesem Tag haben wir eine Vervierfachung des Antisemitismus in Deutschland erlebt und mussten schreckliche Hamas-Propaganda-Demonstrationen auf unseren Straßen ertragen.
Der Diskurs hat sich zu Ungunsten Israels verschoben
Politische Akteur*innen, der Kulturbetrieb und große Teile der Gesellschaft reagierten langsam, gar nicht oder relativierten sogar die Taten der Hamas: Die Vergewaltigungen, den Terror und die Ermordung von über 1200 Jüdinnen und Juden. Der Diskurs hat sich seither spürbar zu Ungunsten Israels verschoben. Wieder einmal wurde es einsam um die jüdische Community in Deutschland und damit auch um die deutsch-jüdische Sportgemeinschaft.
Hoffnungen und neue Bündnisse
Doch wir bei MAKKABI Deutschland sind und bleiben eine starke Stimme für den jüdischen Staat, das Existenzrecht Israels und für alle, die Demokratie und Freiheit lieben. Gleichzeitig haben wir auch etwas anderes gesehen: Starke Menschen – sowohl aus der jüdischen Gemeinschaft als auch Verbündete außerhalb der Community. Mit diesen neuen Bündnissen schmieden wir eine neue Kraft.
Engagement für die Geiseln
Wir glauben, dass die lauten Stimmen der Pro-Hamas-Anhänger*innen und des Antisemitismus zwar präsent sind, aber nicht die Mehrheit repräsentieren. Viele Menschen haben genug von Hass und Spaltung. Genau diese Menschen wollen wir erreichen und gemeinsam eine bessere Zukunft aufbauen! Wir haben uns mit vielen Partnern engagiert, um auf die Situation der Geiseln und deren Angehörigen aufmerksam zu machen. So haben wir unter anderem aktiv am “Platz der Hamas-Geiseln” auf dem Berliner Bebelplatz mitgewirkt.
#BringThemHome
Rosh Ha'schana und Hoffnung
Rosh Hashana erinnert uns daran, dass auch in schwierigen Zeiten die Hoffnung eine treibende Kraft ist. Es ist der Moment, innezuhalten und über die Zukunft nachzudenken – eine Zukunft, die wir gemeinsam gestalten. Der Klang des Shofar ruft uns dazu auf, aufzuwachen und weiterzumachen.
Aufgeben ist keine Option: Erfolge im Sport
Wir stehen für Toleranz, Frieden und das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion. Trotz der gesellschaftlichen Herausforderungen haben wir auf sportlicher Ebene viel erreicht: Ob der Triathlon-Lehrgang und die legendäre 4. Sailing Week auf Mallorca oder der Ausbau des Breiten- und Spitzensports unserer Ortsvereine – wir sind gewachsen. Besonders stolz sind wir auf die Gründung von MAKKABI Saarland.
Herzlich willkommen in unserer Gemeinschaft!
Die European Maccabi Youth Games 2024 in London
Auch international setzte MAKKABI ein starkes Zeichen: Die EMYG 2024 in London waren ein großer Erfolg! Mit über 1.000 jüdischen Sportler*innen feierten wir Freiheit, Miteinander und jüdische Werte. Unsere 120 Junior*innen im Alter von 12 bis 18 Jahren traten in sieben Sportarten an und holten 21 Medaillen – darunter 3 Gold-, 10 Silber- und 8 Bronzemedaillen. Besonders erfolgreich waren unsere Athlet*innen im Tischtennis und Tennis, wo sie sich gegen starke internationale Konkurrenz durchsetzen konnten.
More than ever: Die Maccabiah 2025
Und schon in wenigen Monaten geht es weiter: Die Maccabiah, das drittgrößte Sportereignis der Welt, findet in Israel statt, und MAKKABI Deutschland wird wieder mit einer starken deutsch-jüdischen Delegation dabei sein. Mehr als 11.000 jüdische Sportler*innen aus der ganzen Welt werden dort in Frieden und Freiheit zusammenkommen. Wir sehen uns in Jerusalem!
Politische Präsenz
MAKKABI Deutschland konnte auch seine mediale Präsenz weiter ausbauen. Wir haben im Deutschen Bundestag klare Statements abgegeben und uns gemeinsam mit dem Sportausschuss gegen Antisemitismus ausgesprochen. Unsere Teilnahme an der Sportministerkonferenz in Saarbrücken war ein starkes Zeichen seitens der Politik und zeigt, wie tief verwurzelt MAKKABI Deutschland in der Sportlandschaft ist.
Unser Präventionsprojekt „Zusammen1“
Darüber hinaus haben wir unser Präventionsprojekt “Zusammen1” weiter gestärkt. Mit neuen Ansätzen in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit und der Einführung eines Meldebuttons im Sport gehen wir neue Wege, um uns noch entschlossener gegen Antisemitismus zu stellen.
TODA RABA an unsere Unterstützer*innen!
Wir danken allen unseren Ortsvereinen, Ehrenamtlichen, Trainer*innen, Betreuer*innen und unserem hauptamtlichen Team für ihren unermüdlichen Einsatz. Ohne Euch wäre dieser Erfolg nicht möglich! Ein besonderer Dank geht an unsere Kooperationspartner, befreundete Organisationen und Einzelpersonen sowie an das Bundesministerium des Innern und für Heimat, insbesondere an Bundesministerin Nancy Faeser, für die wertvolle Zusammenarbeit.
Die integrative Kraft des Sports
MAKKABI Deutschland wird auch in Zukunft Brückenbauer sein und sich für den Schutz und die Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft einsetzen. Lasst uns die Kraft des Sports nutzen, um weiterhin ein Zeichen für Toleranz und Respekt zu setzen. Es liegt an uns, unsere Stimme gegen Antisemitismus und Hass zu erheben und für eine Welt einzutreten, in der unsere Kinder sicher und frei leben und ihren Sport ausüben können.
Wir stehen zusammen – heute mehr denn je!
Zum neuen Jahr wünschen wir Euch und Euren Familien Gesundheit, Frieden und Zuversicht. Mögen wir in 5785 den Mut finden, auch in den dunkelsten Momenten die Hoffnung nicht zu verlieren.
Gemeinsam stark!
MAKKABI CHAI!
Shana Tova U’Metuka – ein gutes und süßes neues Jahr!